Blutegelbehandlung

Die Blutegeltherapie ist eine der ältesten Heilmethoden, die zur heutigen Zeit neu entdeckt wurde. Ihr Einsatzgebiet und ihre Wirkung ist gründlich erforscht. In der plastischen Chirurgie der Humanmedizin wird sie heute vermehrt eingesetzt und verbessert das Anwachsen von Implantaten und abgetrennten Gliedmaßen. Aber auch bei Tieren haben sich die Egel bewährt.

Der Blutegel (Hirudo medicinalis) sägt nach dem Ansetzen die Haut, fast schmerzfrei, mercedes-sternförmig auf. Durch den Blutegelbiss werden mit dem Speichel verschiedene Substanzen injiziert. Diese Wirkstoffe und Enzyme heben die Blutgerinnung auf, desinfizieren die Wunde, wirken entzündungshemmend, gefäßerweiternd, steigern den Lymphfluss, aktivieren das Immunsystem, wirken schmerzstillend und lösen Thromben auf. Das führt im betroffenen Gebiet zum leichteren Fließen des Blutes. Die Durchblutung und somit auch der Abbau von Schlackenstoffen wird gefördert und der Regenerationsprozess setzt schneller ein.

Ein Blutegel nimmt ca. 10 ml Blut bei einem Saugakt auf. Nach der Aufnahme der Blutmenge fällt er selbst vom Patienten ab. Durch die Hemmung der Blutgerinnung ist es vollkommen normal, dass danach noch Blut aus der Wunde austritt. Dabei handelt es sich um eine gewollte Reaktion. 

Bei Hunden setzt man auf die kleinen Helfer bei vielerlei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Patellaluxationen, Bandscheibenvorfällen, Cauda-equina-Syndrom, sämtlichen Arthrosen wie Hüftgelenks-, Ellenbogengelenks-, Schultergelenksarthrosen, Hüftgelenksdysplasie und anderen Veränderungen der Knochen.

Das Haupteinsatzgebiet der Blutegel in der Pferdemedizin sind Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Arthritiden, Arthrosen, Spat, Podotrochlose, Schale, Sehnenentzündungen, akute Hufrehe, Schleimbeutelentzündungen aber auch Patellaluxationen. Weitere Einsatzgebiete sind Venenentzündungen, Phlegmone, Pachydermien, Lymphangitis, Myalgien sowie schlecht heilende Wunden.